Vorhofflattern entsteht meist im rechten Vorhof, die Ursache liegt in der Tatsache, daß der Vorhof einem Schweizer
Käse ähnelt. Etliche Löcher unterbrechen die Wand, (obere, unter Hohlvene, Sinus Coronarius, Klappe) um
diese Strukturen herum kommt es zur kreisenden Erregung, oft mit Frequenzen um ca. 320/min.
Einer rettet die Situation: der AV- Knoten filtert und lässt nur jede zweite Erregung durch, (oder weniger) was zu
einem noch akzeptablem Kammerrhythmus führt. Je nach Form der Flatterwellen kann man zwischen typischem und atypischem Vorhofflattern unterscheiden.
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Beschreibung |
regelmäßige, sägezahnartige P-Wellen mit einer Frequenz von 250 bis 400/min
schmale QRS-Komplexe
1 Blockierung des AV-Knotens und Überleitung im Verhältnis 4:1
2 Blockierung des AV-Knotens und Überleitung im Verhältnis 2:1
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Erklärung/ Besonderheiten |
Regelmäßige, hochfrequente Vorhofaktionen durch Re-Entrykreis, oft im rechten Vorhof(typisches Vorhofflattern).
Überleitung im festen Verhältnis 2:1, 3:1 oder 4:1, selten unregelmäßig
Unter Belastung oder Medikamenten Verbesserung der Überleitung möglich, dann besteht die Gefahr einer
schnellen ventrikulären Frequenz.
Vorhofflattern tritt selten ohne kardiale Grunderkrankung auf und geht oft in Flimmern über
Kontraktion der Vorhöfe zwar noch vorhanden, der Blutfluss ist aber behindert, es entsteht ein
erhöhtes Embolierisiko, eine antiembolische Therapie ist somit indiziert.
Bei Vorhandensein von unphysiologischen Leitungsbahnen zwischen Vorhof und Ventrikel besteht die
Gefahr einer schnellen Überleitung, in diesem Fall sofortige Kardioversion des Vorhofflatterns
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Vorkommen |
Selten ohne kardiale Grunderkrankung
Aorten- und Mitralvitien, entzündl.Prozesse, KHK; Infarkt, Reizung, zB. nach Herz-OP, COPD
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Therapie |
Elektrische Overdrive-Stimulation, Kardioversion, Ablation bei EPU, Begrenzung der ventrikulären Frequenz
bei schneller Überleitung durch Antiarrhythmika wie Betablocker, Ca-Antagonisten oder Digitalis.
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